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Dienstag, 5. Januar 2016

Rezension: Game of Trains

Schachtel-Design
Worum geht's?

Das Berufsleben in einem Zugunternehmen ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn die billig bezahlten Azubis andauernd die Waggons einer Fuhre in falscher Reihenfolge an die Lok kuppeln. Naja, dann muss man wohl wieder selbst ran und alles in Ordnung bringen...

Wie geht das?

So kurz wie die - zugegeben sehr an den Haaren herbei gezogene - thematische Erklärung des Spiels ist auch die eigentliche Erklärung der Regeln. Jeder Spieler bekommt eine Lokomotivenkarte, die lediglich bei der Anordnung der Karten hilft, und 7 Karten aus dem Deck, das aus 84 schön illustrierten Karten besteht. Diese Karten ordnen die Spieler zunächst in absteigender Reihenfolge an.

Beispiel einer Anfangssituation bei 2 Spielern.
Bevor das eigentliche Spiel losgeht, zieht der Startspieler eine Karte vom Stapel und tauscht diese mit einer schon in der eigenen Reihe ausliegenden Karte aus. Der nächste Spieler zieht 2 Karten und wählt eine davon aus, die er zum Austausch benutzen möchte, der dritte Spieler macht das mit 3 Karten, Spieler Nr. 4 mit 4. Die ausgetauschten Karten legt man nicht auf den Ablagestapel, sondern kommen zunächst in die Tischmitte. Die Karten, die man nicht zum Tausch benutzt hat, werden jedoch auf den Ablagestapel gelegt.

Um zu gewinnen, müssen die Spieler versuchen aus ihrer absteigend angeordneten Kartenreihe eine aufsteigend angeordnete Kartenreihe zu machen. Ist man am Zug (hö hö), wählt man eine von zwei möglichen Aktionen: Karte ziehen oder Aktion nutzen.

Zieht man eine Karte vom Stapel, muss man diese mit einer vorhandenen Karte der eigenen Reihe austauschen. Die "alte" Karte kommt dann in die Tischmitte.

Möchte man eine Aktion nutzen, wählt man eine der Karten, die nun in der Tischmitte liegen. Zahlenwerte der Karten dort spielen keine Rolle mehr, es geht um die Symbole am oberen Kartenrand. Man wählt eine der vorhandenen Karten als Aktion und legt diese Karte dann auf den Ablagestapel.

Es gibt 8 verschiedene Aktionen.
Mit den Aktionen kann man folgendes machen:

- Eine Karte in der Reihe um 2 Positionen nach rechts (oder links) verschieben
- Zwei benachbarte Karten vertauschen
- Zwei Karten, die eine weitere Karte zwischen sich liegen haben, vertauschen
- Alle Spieler dazu zwingen, die 1., 4. oder 7. Karte in die Mitte zu legen. Anschließend zieht jeder Spieler eine Ersatzkarte, die an eben jene Position gelegt werden muss.
- Die eigene 1., 4. oder 7. Karte mit einem Schloss vor der vorherigen Aktion dauerhaft schützen.

Die "1" sollte man definitiv vorne schützen!
Sollten einmal keine Karten in der Mitte liegen, kann man natürlich keine Aktionskarte wählen, sonder muss eine neue Karte vom Stapel nehmen. Für die Tischmitte gilt zusätzlich noch die Regel: Sollte das gleiche Symbol mehrmals in der Mitte vorhanden sein, werden alle Karten mit diesem Symbol auf den Ablagestapel gelegt. Jede Aktion kann also nur einmal vorhanden sein.

So tauscht man also munter Karten und manipuliert ihre Positionen, bis einer der Spieler seine Karten in einer aufsteigenden Reihenfolge vor sich ausliegen hat.

Der untere Spieler hat gewonnen!

Dann endet das Spiel sofort und dieser Spieler gewinnt!

Fazit:

Schon wieder ein Spiel, bei dem eigentlich nur Zahlen auf den Karten stehen? Kann das was? Ja, kann es! Anfangs denkt man vielleicht noch, dass man doch nur stupide Karten rumschiebt, bis einer gewinnt. Doch mit den Aktionskarten, die bei allen Spielern Karten entfernen, kann man bei anderen schön für Chaos sorgen. Und wenn ein Spieler nur noch eine Karte an falscher Stelle hat, passt man besonders auf welche Aktion man ihm durch einen eigenen Tausch in die Mitte legt. In meinen Spielerunden hat es bisher jedem gut gefallen. Nach 10-15 Minuten ist man eigentlich auch schon durch, so dass sich auch nichts in die Länge zieht.

Man muss allerdings sagen, dass auch die beste "Taktik" nicht hilft, wenn der Gegner unverschämtes Glück beim Ziehen neuer Karten hat. Einige Male kommt es vor, dass das Spiel recht antiklimatisch endet, in dem ein Spieler einfach eine Karte zieht und selbst ganz verwundert feststellt, dass er nun gewonnen hat. Aber darüber sollte man sich nicht ärgern, sondern einfach direkt eine weitere Runde spielen :D.

Hervorheben möchte ich noch die Illustrationen der Karten. Die 84 Karten sind alle unterschiedlich gestaltet und beinhalten einige Referenzen zu Filmen, Serien und anderen "Kulturen". Dafür, dass das Thema an sich trocken und belanglos ist, hat man sich hier dann doch nochmal Mühe gegeben, das ganze immerhin schön aussehen zu lassen.

Ghostbusters, Game of Thrones, A-Team...und vieles mehr ;).
Links:

Mittwoch, 25. März 2015

Rezension: The Game

Überblick

Worum geht's?

98 Karten sind im Stapel und die wollen alle abgelegt werden. Können die Spieler dieses Ziel als Team erreichen oder scheitern sie auf halber Strecke - oder noch schlimmer: kurz vor dem Ende?

Wie geht das?

Der Spielaufbau gestaltet sich als sehr einfach. Die vier Karten mit 1 und 100 werden offen auf den Tisch gelegt. Die restlichen 98 Karten werden gut (sehr gut!) gemischt und jeder Spieler (5/4/3/2/1) bekommt Handkarten (6/6/6/7/8).

Ein paar Beispiele der Handkarten
Die Karten sind von 2-98 durchnummeriert und jede Zahl gibt es nur einmal im Stapel. Ist ein Spieler am Zug muss er mindestens zwei Karten aus seiner Hand auf die Ablagestapel seiner Wahl legen. Dabei darf er frei entscheiden, auf welche Stapel er die Karten legt und ob er seine zwei (oder mehr) Karten auf den selben Stapel legt oder auf verschiedene.

Dabei ist nur folgendes zu beachten: Auf den Stapeln mit der 1 als Startkarte darf nur aufsteigend abgelegt werden, auf denen mit der 100 nur absteigend. Hat ein Spieler seinen Zug gemacht, wird die Kartenhand wieder aufgefüllt und der nächste Spieler ist dran.

Spielsituation aus der Egoperspektive
Da die Stapel nach und nach immer weiter wachsen und die Kartenwerte in die Höhe (oder Tiefe) schnellen, gibt es doch noch eine gnädige Regel, die den Spielern unter die Arme greift. Man darf auch eine Karte auf einen Stapel legen, wenn der Wert genau 10 niedriger ist (bei aufsteigenden Kartenstapeln) oder eben 10 höher (bei absteigenden Stapeln). So kann man immer mal wieder die Stapel um einige Werte zurücksetzen, um mehrere Karten ablegen zu können.

Damit das Spiel aber nicht zu einfach wird, gibt es noch eine erhebliche Einschränkung der Kommunikation am Tisch. Die Spieler dürfen sich nicht über die Zahlenwerte ihrer jeweiligen Kartenhand austauschen! Lediglich Hinweise wie "Bitte auf diesen Stapel nicht mehr ablegen" sind erlaubt.

Sollte der Kartenstapel in der Mitte aufgebraucht sein, spielen die Spieler noch mit ihren Handkarten weiter. Allerdings muss ab diesem Moment nur noch eine Karte pro Zug gespielt werden und nicht mehr wie zuvor zwei.

Beispiel für ein Spielende


Das Spiel - sorry, The Game endet, wenn die Spieler alle Karten im Stapel und auf ihren Händen abgespielt haben. Dann gilt The Game als gewonnen. Sollte jedoch einer der Spieler irgendwann im Spiel nicht mehr in der Lage sein die geforderte Anzahl an Karten abzulegen, endet das Spiel sofort. Nun werden die Restkarten im Stapel und auf den Händen der Spieler gezählt, um damit den Negativ-Score anzugeben. Laut den Regeln ist jedes Ergebnis mit 10 oder weniger Restkarten recht gut.

Fazit

The Game ist vom Spielprinzip her so einfach, dass ich mich wirklich frage warum noch nie jemand vorher auf diese Idee gekommen ist.

Wie dem auch sei, die Regeln sind extrem einfach und schnell verständlich, so dass man nach nicht einmal 5 Minuten Einführung schon loslegen kann. 20 Minuten später ist dann auch schon eine Runde vorbei, so dass es meistens nicht bei einer Partie bleibt.

Als ich das Spiel zuerst im Regal gesehen habe, hat mich der äußerst originelle Titel (Achtung: Ironie) dazu bewegt, mir die kleine Schachtel mal genauer anzusehen. Die Aufmachung und die Beschreibung gaukeln einem potentiellen Käufer eigentlich etwas vor, dass das Spiel gar nicht ist. Alles wirkt düster durch Totenköpfe auf den Karten, aber letztendlich ist The Game ein richtig gutes Spiel für Zwischendurch mit Familienspielcharakter.

Ich persönlich habe das Spiel seit ungefähr anderthalb Wochen und es wurde in der kurzen Zeit schon mehr als zehn mal gespielt. Für mich ein Zeichen, dass es wirklich ein gutes Spiel ist!

Natürlich ist die Kommunikationseinschränkung immer so eine Sache, die ja auch schon bei Hanabi für die ein oder andere Diskussion gesorgt hat. In meinen Spielerunden haben wir halt andere Wege gefunden über die Handkarten zu sprechen, ohne die Zahlen jemals zu nennen. Ich glaube, das muss auch jede Gruppe individuell klären, damit der Spielspaß erhalten bleibt.

Links

Samstag, 10. Januar 2015

Rezension: Abyss

Cover-Design

Worum geht's?

Dem Reich der Unterwasserwesen steht ein Machtwechsel bevor. Jeder möchte möglichst viele Edle anwerben, damit einer Herrschaft des Wassers nichts mehr im Wege steht. Dazu muss geschickt taktiert und gut geplant werden, doch eine Portion Glück gehört auch dazu.

Wie geht das?

Die Beschreibung von Abyss mag sich nach der eines komplexeren Spiels anhören, in dem man es mit vielen Intrigen und einer Menge diplomatischen Verhandlungen zu tun bekommt. Jedoch hat man es hier in keinster Weise mit einem komplizierten Spiel zu tun. Ganz im Gegenteil, Abyss hat sehr einfache Regeln und ist nach wenigen Minuten verstanden.

Aufbau des Spielplans

Der Aufbau zu Beginn des Spiels ist schnell gemacht, es müssen lediglich 2 Kartenstapel (große und kleine Karten) gemischt werden und auf die gekennzeichneten Felder des Plans gelegt werden. Die ersten 6 großen Karten werden auf die Felder rechts vom Nachziehstapel gelegt und jeder Spieler bekommt eine Kunststoffschale inklusive einer Perle. Die länglichen Ortstafeln werden gemischt und eine davon wird offen aufgedeckt. Das rote Bedrohungsplättchen kommt auf das oberste Feld der Bedrohungsleiste und dann kann es auch schon losgehen.

Ist ein Spieler am Zug, gibt es 3 "Phasen", die durchgespielt werden.

Zu Beginn eines Spielzugs kann der Spieler entscheiden, ob er "Politik am Hof" betreiben möchte, falls möglich. Sollten ein oder mehrere freie Plätze in der unteren Reihe mit den großen Karten (Der Hof) vorhanden sein, kann man eine Perle bezahlen, um dem Hof eine neue Karte hinzuzufügen. Das kann man auch mehrmals machen, falls weitere Plätze und Perlen vorhanden sind.

Die zweite Phase ist das Kernstück des Spielzugs, die "Aktionsphase". Der Spieler muss eine von 3 möglichen Aktionen durchführen.

1. Erkunde die Tiefen

Die Tiefe am oberen Spielfeldrand

Der aktive Spieler deckt nacheinander Karten vom Stapel der kleinen Karten (Verbündete und Monster) auf. Theoretisch kann sich der Spieler bei jeder aufgedeckten Karte dazu entscheiden diese auf die Hand zu nehmen. Doch bevor er selbst an diese Karte kommt, wird die Karte im Uhrzeigersinn jedem anderen Spieler angeboten. Jeder Mitspieler darf im Zug des aktiven Spielers nur eine Karte kaufen. Dabei kostet die erste gekaufte Karte eine Perle, die zweite Karte zwei Perlen und die dritte - wer hätte es gedacht - drei Perlen. Für jede abgekaufte Karte wird eine neue Karte aufgedeckt. Erst wenn alle Spieler gesagt haben, dass sie eine Karte nicht haben wollten, kann der aktive Spieler entscheiden, ob er diese selbst nimmt. Ansonsten wird die nächste Karte aufgedeckt und das Spiel geht von vorne los. Deckt der Spieler so lange Karten auf, bis auch das letzte Feld belegt wurde, so muss er diese Karte nehmen (natürlich nur falls kein Mitspieler diese haben möchte), bekommt dafür aber auch eine Perle geschenkt.

Die Bedrohungsleiste

Sollte eine der aufgedeckten Karten ein Monster zeigen, so kann der aktive Spieler entscheiden, ob er weiter erkunden möchte oder ob er kämpft. Wenn er weiter erkundet, rutscht das Bedrohungsplättchen auf der Bedrohungsleiste um ein Feld nach unten und es wird ganz normal weitergemacht mit der nächsten Karte. Entscheidet er sich für den Kampf, so ist der Spielzug beendet und der Spieler erhält die Belohnung, die neben dem roten Marker auf der Bedrohungstafel zu sehen ist.

Am Ende dieser Aktion werden alle Karten, die jetzt noch offen in der Erkundungsreihe liegen, verdeckt auf ihre jeweiligen Felder im "Rat", der Mitte des Spielplans gelegt (Monster kommen auf den Ablagestapel).

2. Unterstützung vom Rat erbitten

Der Rat in der Spielplanmitte

Wer diese Aktion wählt, nimmt sich einen der 5 Stapel mit verdeckten Karten auf die Hand.

3. Einen Edlen anwerben

Der Hof mit Edlen am unteren Spielfeldrand

Hat man genug Verbündete auf der Hand, so kann man mit diesen einen Edlen am Hof anwerben. Insgesamt muss man Verbündete mit einer Gesamtstärke abgeben, die der Angabe in der unteren linken Ecke der Edlenkarten entspricht. Außerdem befinden sich über dieser Angabe noch kleine Blasen mit oder ohne Symbolen. Die Farbe, die in der größeren Blase ist, muss beim Anwerben mit abgegeben werden. Die Blankofelder stehen dabei für andere Farben, die frei gewählt werden können. Jedoch muss die Anzahl der verschiedenen Farben genau eingehalten werden.

Als Beispiel: Nehmen wir den Edlen, der im oberen Bild direkt neben dem Stapel zu sehen ist. Für ihn braucht man insgesamt 6 Punkte von 3 Farben, wovon eine grün sein muss. Also könnte man ihn mit einer grünen 2, einer roten 3 und einer gelben 1 anwerben.

Fehlen dem Spieler Stärkepunkte, so können diese durch Perlen ersetzt werden. Dabei gilt jedoch, dass Perlen nur fehlende Punkte ersetzen, aber nicht fehlende Farben.

Von den eingesetzten Verbündeten legt man denjenigen mit der niedrigsten Stärke vor sich ab, die anderen kommen auf den Ablagestapel.

Einen angeworbenen Edlen legt der Spieler vor sich ab und kann nun entweder seine unmittelbare Fähigkeit einmalig nutzen (wird durch einen kleinen schwarzen Pfel gekennzeichnet) oder ab sofort seine dauerhafte Fähigkeit.

Angeworbene Edle werden nicht sofort mit einer neuen Karte ersetzt. War der angeworbene Edle einer aus "der Mitte", so werden alle Edlen nach rechts aufgerückt. Nimmt man sich einen der letzten 3 Edlen in der Reihe, bekommt man 2 Perlen und es wird wieder auf 6 Edle aufgefüllt. Alternativ kann ein Spieler ja zu Beginn seines Zuges Politik am Hof betreiben.

Orte

Zum Schluss eines Spielzugs wird kontrolliert, ob ein Spieler 3 Schlüssel besitzt. Schlüssel bekommt man entweder durch Edle (Dort sind die Schlüssel oben rechts abgebildet) oder das Bekämpfen der Monster. Ist das der Fall, übernimmt der Spieler die Kontrolle über einen Ort. Dabei kann er sich aussuchen, ob es ein offenliegender Ort sein soll oder ein verdeckter.

Wählt man einen verdeckten Ort, so muss man ansagen, ob man 1,2,3 oder 4 Orte aufdecken möchte. Die angesagte Anzahl nimmt man auf die Hand und dann sucht man sich einen der Orte aus. Die übrigen kommen nun in die offene Auslage.

Der gewählte Ort wird nun so über die Edlen gelegt, dass ihre Sonderfähigkeiten verdeckt sind. Hat man für die Kontrolle über einen Ort auch ein Schlüsselplättchen benutzt, so kommt dieses zurück in den Vorrat.

3 Edle im Thronsaal

Von nun an gelten die Fähigkeiten nicht mehr. Dafür verschaffen einem die Orte mehrere Siegpunkte beim Spielende.

Ist ein Spieler mit seinem Zug fertig, macht der nächste Spieler im Uhrzeigersinn weiter. Das Spiel endet, wenn entweder ein Spieler seinen 7. Edlen angeworben hat oder der Hof nicht mehr komplett aufgefüllt werden kann, nachdem ein Edler abgeworben wurde. In beiden Fällen macht der aktive Spieler seinen Zug noch zuende und die anderen Spieler bekommen noch einen letzten Zug. Danach geht es dann zur Schlusswertung.

Punkte bekommt man für 4 verschiedene Dinge:

1. Orte: Auf jeder Ortstafel steht, wie sich die Punkte für diesen Ort zusammensetzen.
2. Edle: Auf jeder Edlenkarte sind oben links Punkte angegeben. Diese werden addiert.
3. Verbündete: Von jeder Farbe kommt der jeweils stärkste Verbündete in die Wertung.
4. Monster: Die Werte auf den Monsterplättchen werden addiert.

Beispiel für Schlusswertung

Als Beispiel:

1. Orte: Das Parlament gibt 2 Punkte pro Edlen der Politiker, plus 6 Punkte. In diesem Fall hat der Spieler keinen Politiker (blaue Edle), bekommt als nur 6 Punkte.

2. Edle: Die Gesamtpunktzahl aller Edlen beträgt 45 Punkte.

3. Verbündete: Die stärksten Verbündeten von links nach rechts: 4 + 2 + 4 + 3 + 5 = 18 Punkte.

4. Monster: Insgesamt 6 Punkte.

Macht ein Endergebnis von 75 Punkten.

Wertungsblock

Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt und ist neuer Herrscher von Abyss. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit den meisten Perlen.

Fazit

Das Cover und die "Hintergrundgeschichte" von Abyss passen letztendlich nicht so ganz zusammen, da einem einen "hartes" und vielleicht auch gemeines Spiel suggeriert wird. Dabei ist Abyss ein sehr schönes Spiel, im Prinzip für die ganze Familie.

Die Spielmechanik wirkt wie aus einem Guss und alles ergibt Sinn im Kontext des Spiels. Ein Spielzug dauert in der Regel nicht länger als 2-3 Minuten, so dass die Wartezeit zwischen den eigenen Zügen sehr kurz ist. Beim Erkunden der Tiefe ist man ja auch bei den Zügen anderer Spieler mit eingebunden, da man diesem Spieler auch eine Karte abkaufen kann.

Durch die verschiedenen Fähigkeiten der Edlen ist auch jedes Spiel ein wenig anders, da immer wieder neue Kombinationen auftauchen. Wobei man schon sagen muss, dass jeder Edle eher Eigenbrötler ist und die Fähigkeiten nicht wirklich kombiniert werden können.

Etwas verwirrend sind zunächst die farblosen Edlen (Botschafter). Diese haben direkt 3 Schlüssel aufgedruckt und haben als Fähigkeit die Kontrolle über einen Ort. Somit war anfangs nicht ganz klar, ob es für einen Botschafter einen Ort für die Schlüssel UND einen Ort für die Fähigkeit gibt. Wer damit Probleme hat, dem sei gesagt: Nur einen Ort bekommt man!

Besonders kreativ finde ich die Perlen als Zahlungsmittel.

Perlen

Das ist mal was anderes als immer wieder die gleiche Abart von Münzchips. Allerdings muss man schon aufpassen, dass die Teile nicht durch die Gegend rollen ;).

Etwas, das sonst in Rezensionen vielleicht mal untergeht, ist die Verpackung an sich. Das Cover der Schachtel (von dem es übrigens 5 verschiedene Versionen gibt!) ist ja schonmal was anderes, da dort der Name des Spiels gar nicht zu sehen ist, sondern nur an der Seite der Schachtel. Gut finde ich das Plastikinlay in der Schachtel, da dort wirklich alles ganz klar seinen eigenen Platz findet und somit keine Unmengen an Plastikbeuteln benötigt werden. Nur für die Perlen gibt es einen kleinen Beutel, aus eben genanntem Grund.

Das Inlay mit Spielmaterial

Bei der Flut an Eurogames, bei der man jede Aktion minutenlang überdenken muss, damit man nicht sofort den Anschluss verliert, finde ich gerade ein Spiel wie Abyss klasse. Es spielt sich flott, Fehler kann man im nächsten Zug schon wieder ausbügeln und selbst wenn ein Spiel in die Hose ging - da eine Runde in weniger als einer Stunde bewältigt ist, kann man locker noch eine Revanche einfordern.


Links

Freitag, 2. Januar 2015

Rezension: Dead of Winter

Cover-Design
Worum geht's?

Man kennt das. Irgendwo bricht ein Virus aus und gefühlte 28 Tage später laufen die Toten umher und haben einen zum Fressen gern. Wenn es dann auch noch tiefster Winter ist, ist die Freude groß. Eine Gruppe Überlebender hat sich ein einer Kolonie zusammengetan, um gemeinsam gegen die Untoten zu kämpfen und den Fortbestand des eigenen Daseins zu sichern. Blöd nur, dass man bei so vielen "Mitbewohnern" nie genau weiß wer hier wirklich im Sinne der Gruppe handelt und wer seine eigenen Ziele verfolgt.

(Kleine Warnung, der Text ist etwas länger geworden;) )

Das Hauptbrett - Die Kolonie

Wie geht das?

Bevor der Überlebenskampf richtig losgeht, müssen sich die Spieler erst einmal auf ein Szenario einigen. Entweder sucht man gezielt eins aus, oder man lässt den Zufall entscheiden. Zehn verschiedene Szenarien sind im Spiel enthalten, jedes davon mit einer normalen und einer "Hardcore"-Variante.

Beispiel-Szenario "We need more samples"

Auf der Karte mit dem Szenario stehen auch weitere Angaben zum Aufbau, die ausgeführt werden müssen. Toll ist, dass auf jeder Karte auch direkt steht, ob das jeweilige Szenario viel, wenig oder "mittel viel" Zeit in Anspruch nimmt. So kann man schon im Vorfeld abstimmen, wie lang man in etwa spielen möchte.

Nachdem das Hauptziel allen klar ist, bekommt jeder Spieler ein Geheimes Ziel. Diese Ziele stehen für die verborgenen Bedürfnisse der jeweiligen Spieler und sind mindestens genau so wichtig wie das Missionsziel. Die Krux: Zu Beginn wird auch ein "Betrayer"-Ziel mit eingemischt, so dass es innerhalb der Gruppe auch einen Verräter geben kann, der nur seine eigene Agenda durchziehen möchte. Über diese Geheimen Ziele darf man während des gesamten Spiels nicht reden und man darf sie auch niemandem zeigen, so dass man sich nie sicher ist: Ziehen alle an einem Strang oder gibt es einen Egomanen? Doch egal ob Verräter oder nicht, manchmal stehen die eigenen Ziele stark mit dem Missionsziel und/oder dem generellen Leben in der Kolonie in Konflikt, so dass man nie weiß, wem man wirklich trauen kann und wem nicht.

Jeweils ein Beispiel für Betrayer-Ziel und ein normales Ziel

Damit man nicht ganz mit leeren Händen beginnt, erhält jeder Spieler 5 zufällige Startkarten aus dem "Starter Item-Deck". Diese Karten bilden in der Regel ein gutes Fundament für das weitere Vorgehen, sind aber zum Einen schnell verbraucht, zum Anderen in manchen Situationen nur bedingt einsetzbar.

Die 5 möglichen Startkarten


Was dann noch fehlt, ist eigentlich klar: Die Überlebenden! Jeder Spieler bekommt 4 Karten vom "Survivor-Deck" und sucht sich von diesen Karten dann 2 aus. Die anderen werden zurück ins Deck gemischt und können im weiteren Spielverlauf wieder auftauchen. Jeder Überlebende hat eine besondere Fähigkeit, die je nach Situation mal mehr, mal weniger hilfreich sein kann.

Vier Überlebende

Bei der Wahl der Überlebenden sollte man schon gut auf sein persönliches Ziel, das Missionsziel und auch auf die eigenen Handkarten schauen. Besitzt man zu Beginn schon keine Medizin, sollte man eventuell nicht den Überlebenden nehmen, dessen Sonderfähigkeit mit Medizin in Verbindung steht. Von seinen 2 Charakteren ernennt man noch einen zum Anführer der eigenen Gruppe (kommt links neben die Reference-Karte), der andere kommt in den "Follower"-Bereich (unterhalb der Reference-Karte).

Die Reference-Karte

Der Spieler, dessen Anführer nun den höchsten Einfluss hat - das ist die Zahl oben rechts im roten Kreis - wird zum Startspieler und erhält das Messer.

Eine Runde besteht im Prinzip aus 2 Phasen, die sich aber in mehrere Unterpunkte gliedern. Man beginnt mit der "Player Turns Phase".

Bevor es damit richtig losgeht, wird eine Krisenkarte aufgedeckt. Diese steht für - wer hätte das gedacht - eine Krise, mit der die Überlebenden in der Kolonie fertig werden müssen.

Beispiel für eine Krise

Um eine solche Krise zu überstehen, müssen die Spieler bestimmte Karten aus ihrer Hand verdeckt in die "Crisis Contribution" spielen. Warum verdeckt? Nun, vielleicht möchte ja einer der Spieler gar nicht, dass die Krise überwunden wird. Schafft die Gruppe es nämlich nicht die geforderte Anzahl an Karten zu liefern, geschieht in der Regel etwas schlimmes. Also kann man als Verräter auch eine ganz andere Karte dort ablegen, um der Gruppe zu schaden.

Nachdem die Krise bekannt ist, würfeln alle Spieler noch mit ihren Würfeln. Man hat zu Beginn einer Runde immer für jeden Überlebenden einen Würfel plus einen Extrawürfel (Im normalen Spiel startet man also mit 3 Würfeln). Die gewürfelten Ergebnisse bleiben nun so liegen und bestimmen im weiteren Verlauf die möglichen Aktionen.

Nun fängt der Startspieler an und kann verschiedene Aktionen ausführen. Einige davon fordern den Einsatz eines Würfels, andere nicht. Um jetzt nicht den Rahmen zu sprengen, gehe ich nur auf ein paar ein.

Die beiden wichtigsten Aktionen, die einen Würfel benötigen, sind Attack und Search, also angreifen und suchen. Suchen ist dabei relativ einfach. Jeder Überlebende hat auf seiner Karte ein Lupensymbol mit einer Zahl daneben. Steht dieser Charakter auf einem Ort mit einem Item-Deck, kann der Spieler einen Würfel, der mindestens die Zahl des Lupensymbols zeigt, benutzen, um sich eine Karte von dem Item-Deck des Ortes anzusehen.

Die 6 Orte des Spiels mit ihren Item-Decks

Ist die Karte zufriedenstellend, behält man sie einfach. Hat man jedoch auf etwas anderes gehofft, so kann man "Lärm" machen und weitersuchen. Dazu setzt man einen Lärm-Chip auf den Ort und zieht eine weitere Karte. Ist auch diese nicht das Gesuchte, kann man das ganze wiederholen, bis kein Platz mehr für Lärm-Chips ist. Von allen Karten darf man aber trotz allem nur eine behalten. Die nicht gewollten Karten werden unter das jeweilige Deck gelegt.

Eine Suche, die ganz schön viel Lärm verursacht hat

Der Angriff funktioniert eigentlich auch ganz einfach. Steht ein Überlebender auf einem Ort, an dem sich auch Zombies aufhalten, so kann man diese angreifen. Wie beim Suchen muss man dafür einen Würfel benutzen, der dem Angriffswert des kämpfenden Überlebenden entspricht oder ihn übertrifft. Der Kampf gegen den Zombie ist an sich immer erfolgreich und der Untote kommt vom jeweiligen Ort. Das Problem ist nur, dass sich die meisten dieser Viecher ja doch irgendwie wehren. Und da kommt das wohl größte Unheil von Dead of Winter ins Spiel: Der "Exposure"-Würfel.

Die große Gefahr im Spiel!

Jedes Mal, wenn man einen Zombie bekämpft, muss man diesen 12-seitigen Würfel würfeln. Würfelt man eine leere Seite, passiert nichts. Bei einem Blutstropfen erhält man eine "normale" Wunde und bei einem Eiskristall bekommt man eine "Frostbite"-Wunde, die jede Runde eine weitere Wunde hinzufügt. Erhält ein Überlebender 3 Wunden, ist er tot und kommt aus dem Spiel. Ein paar Wunden sind aber in der Regel immer ganz gut zu ertragen, doch was diesen Würfel im wahrsten Sinne des Wortes tödlich macht, ist der Zahn. Würfelt man dieses Symbol, ist der kämpfende Charakter sofort tot. Einfach so. Und noch schlimmer: Sind noch andere Überlebende am gleichen Ort, dann verbreitet sich dieser Effekt. Dann hat man die Wahl: Tötet man den schwächsten (= Charakter mit dem wenigsten Einfluss) Überlebenden gleich hinterher und beendet das ganze direkt, oder lässt man das Schicksal entscheiden. Wählt man die zweite Option, muss man wieder den roten Würfel werfen. Würfelt man dann jedoch etwas anderes als eine leere Seite, so stirbt der jeweilige Charakter auch wieder sofort und der "Bite Effect" geht wieder auf den nächsten Spieler über. So können eventuell viele Charaktere in kurzer Zeit das Zeitliche segnen. Wichtig dabei ist: Immer wenn ein Charakter stirbt, verliert die Gruppe einen Moralpunkt. Sinkt die Moral irgendwann im Spiel auf 0 ist das Spiel vorbei und in der Regel verloren - es sei denn, man ist Verräter.

Die Spieler haben - wie schon erwähnt - auch Aktionsmöglichkeiten, die keinen Einsatz eines Würfel erfordern. So kann man Karten ausspielen oder Karten in die Crisis Contribution spielen, oder aber auch Überlebende bewegen. Jeder Charakter darf pro Runde nur einmal bewegt werden. Spielt man dazu eine Fuel-Karte, also Benzin aus, so "fährt" man quasi zu dem Ort. Macht man das nicht, watschelt man durch den Schnee und muss unseren Freund, den roten Würfel würfeln.

Eine wichtige "kostenlose" Aktion ist die Exil-Abstimmung. Hat man den Verdacht, dass ein Spieler gegen die Gruppe spielt, so kann man zur Abstimmung aufrufen, um diesen Spieler ins Exil zu verbannen. Gelingt diese Abstimmung, so werden alle Charaktere des jeweiligen Spielers aus der Kolonie verbannt und er muss bekannt geben, ob er ein Verräter war oder nicht. In beiden Fällen zieht er aber ein neues "Exiled"-Ziel, dass sein eigenes Ziel an die neuen Gegebenheiten anpasst. Außerdem darf dieser Spieler keine Karten mehr zur Krise hinzufügen und muss auch nicht mehr mit durchgefüttert werden.

So macht also jeder Spieler reihum all seine Aktionen. Ein besonderes Feature in Dead of Winter sind die sogenannten "Crossroad"-Karten. Beginnt ein Spieler seinen Zug, muss der Spieler zu seiner rechten eine dieser Karten ziehen. Darauf steht zu allererst ein Auslöser, den der lesende Spieler im Kopf haben muss. Löst der aktive Spieler diese Bedingung aus, so wird das Spiel kurz angehalten und die gesamte Karte wird vorgelesen. In der Regel wird der Spieler vor eine Wahl gestellt, bei der beide Optionen mit Konsequenzen verbunden sind.

Beispiel einer Crossroad-Karte

Sind alle Spieler mit ihren Zügen fertig, geht es weiter mit der Colony-Phase. In dieser Phase werden 7 Punkte abgehandelt, die den Spielern das Leben schwer machen. Als erstes müssen die Charaktere, die momentan in der Kolonie sind, mit Essen versorgt werden.

Der Essensvorrat der Kolonie
Für je 2 Überlebende muss ein Food Token aus dem Vorrat genommen werden. Schafft man das nicht, kommt ein "Starvation"-Chip in den Vorrat, der nicht wieder verschwinden kann. Für jeden dieser Chips verliert man dann 1 Moralpunkt. Lässt man die Kolonie länger hungern, steigt der Moralverlust also stetig an. Eigentlich ist das mit dem Füttern gar nicht so schwierig, wären da nicht die hilflosen Überlebenden, die es im Spiel gibt.

Hilflose Überlebende in der Kolonie

Diese Hilflosen stehen für Kinder oder Senioren, die zwar auch in der Kolonie leben, aber nicht wirklich mit anpacken können. Dummerweise müssen diese Leute auch durchgefüttert werden, so dass sie bei der Essensberechnung mitgezählt werden müssen.

Als nächstes wird der Müll in der Kolonie überprüft. Spielt man in seinem Zug eine Karte aus, landet sie in der Regel auf dem Müll-Feld. Für je 10 Karten (abgerundet) verliert die Gruppe wieder 1 Moral. Klingt zunächst hart, aber man kann den Müll in seinem Zug auch entfernen, zumindest Teile davon.

Schritt 3 der Koloniephase ist die Überprüfung der Krise. Die Karten in der Contribution werden verdeckt gemischt und dann aufgedeckt. Für jede Karte mit passendem Symbol rechnet man +1, für jede "falsche" Karte -1. Hat die Gruppe die geforderte Zahl erreicht, passiert nichts. Wurde die Krise jedoch nicht überwunden, passieren die schlimmen Dinge, die auf der Krisenkarte stehen.

Dann kommen neue Zombies ins Spiel. Wie schon beim Essen kommt für je 2 Überlebende ein neuer Zombie zur Kolonie. Bei den anderen Orten wird sogar 1 zu 1 gerechnet. Hat man vorher Lärm an solch einem Ort gemacht, muss für jeden Lärm-Chip mit einem normalen Würfel gewürfelt werden. Bei 1-3 kommt ein weiterer Zombie hinzu, bei 4-6 passiert nichts. Sollte an irgendeinem Ort (auch der Kolonie) ein Zombie platziert werden und alle Plätze dafür sind schon belegt, so stürmt dieser Zombie den Ort und tötet den dort schwächsten Überlebenden.

Erst nachdem das alles abgearbeitet wurde, wird das Hauptziel überprüft.

Jede Runde wird das Ziel überprüft

Wurde das Ziel erfüllt, endet das Spiel. Ansonsten wird der rote Rundenanzeiger um eins nach unten versetzt und der nächste Spieler im Uhrzeigersinn bekommt das Messer als neuer Startspieler. Dann geht wieder alles von vorne los.

Das Spiel endet also, wenn Entweder das Ziel erfüllt wurde, die Moral auf 0 sinkt oder der Rundenanzeiger auf 0 sinkt (in diesem Fall sinkt die Moral auch automatisch auf 0)

Wurde das Ziel erfüllt, überprüft jeder Spieler sein persönliches Ziel. Nur Spieler, die jetzt auch ihr eigenes Ziel als geschafft abhaken können, haben Dead of Winter auch wirklich gewonnen.

Sinkt die Moral auf 0 kann nur noch der eventuelle Verräter schauen, ob er sein Ziel erfüllt hat.

Fazit

Nun ist die Rezension doch länger als gedacht geworden. Auch wenn das alles nach sehr viel klingt, so spielt sich Dead of Winter sehr flott und ist je nach Szenario relativ schnell vorbei. Es gibt wenige Spiele, die so sehr das Setting und die Thematik rüberbringen wie dieses hier. Das Überleben wirkt wirklich wie harte Arbeit und die Tatsache, dass man den anderen Spielern nie wirklich trauen kann, ist auch sehr thematisch.

Ständig muss man abwägen, ob man lieber nach Essen sucht oder vielleicht doch einen Zombie mehr tötet. Und es ist zum Verzweifeln, wenn man nach einer Karte für die Krise sucht und sie einfach nicht findet. Manchmal muss man einfach die bittere Pille schlucken und mit den Konsequenzen leben. Das Gleiche gilt für die Crossroad-Karten. Nehmen wir die Beispielkarte: So verlockend es sein kann ein Pferd zu haben, dass einem bei Bewegungen den roten Würfel erspart, so mühsam kann es sein jede Runde eine zusätzliche Nahrung für eben jenes Pferd zu beschaffen. Da überlegt man sich doch zweimal, ob man das Pferd dann nicht doch lieber schlachtet.

Für alle, die sich von Zombies nicht so angezogen fühlen: Dead of Winter ist in erster Linie ein Überlebensspiel und kein "Zombie-Spiel". Ich habe das Spiel nun mit ein paar Leuten gespielt, die sonst eigentlich nichts von den Untoten halten und solche Spiele eher meiden. Doch auch diese fanden das Spiel gut und konnten mit den wandelnden Toten gut leben.

Die Zehn Szenarien sind für den Anfang auf jeden Fall genug, um alle Facetten des Spiels kennenzulernen. Es dürfte aber auch nicht schwierig sein, sich eigene Ziele auszudenken. Und wer es ganz hart mag, der kann ja die Missionen im Hardcore-Modus spielen. In der Regel sind dann alle Orte schon voller Zombies...gar nicht so einfach!





Links:

Montag, 23. Juni 2014

Kinderspiel des Jahres 2014: Geister, Geister, Schatzsuchmeister

Heute wurde das Kinderspiel des Jahres 2014 ausgezeichnet.

Gewonnen hat das kooperative Spiel "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" von Mattel, das sich somit gegen "Richard Ritterschlag" und "Flizz & Miez" durchgesetzt hat.


In dem Spiel schlüpft man die Rolle von bis zu vier Kindern, die in einem Spukschloss 8 Rubine sammeln wollen. Am Anfang eines jeden Zuges wird gewürfelt, um anzuzeigen, wie viele Felder sich der mutige Rubinsammler vorwagen darf. Außerdem zeigt der Würfel an, ob ein neuer Geist auftaucht (Bei 1-5) oder nicht (6). Sollte der erste Fall eingetroffen sein, zieht man die oberste Karte eines Kartenstapels und stellt einen Geist in den Raum mit dem Buchstaben, den die Karte zeigt. Durch die Räume mit Geistern kann man sich gefahrlos hindurchbewegen, doch sollte ein Raum mit einem dritten Geist bestückt werden, verschwinden alle Geister von dort und ein großer roter Spuk wird platziert. Diesen Spuk kann man nur noch mit einem anderen Helden zusammen besiegen, also ist Teamarbeit stets von großer Bedeutung. Sollten die Kinder 8 Rubine aus dem Schloss gesammelt haben, ist das Spiel erfolgreich beendet. Sollten alle 6 Spuk-Figuren im Schloss verteilt sein, wurde das Spiel verloren.


Ich habe das Spiel letztes Jahr auf der SPIEL in Essen testen können und fand es echt ganz gut. Natürlich ist das ganze für Erwachsene nicht sonderlich fordernd, doch Kinder sind mit der Jagd auf die Rubine bestimmt gut beschäftigt. Die Figuren sind allesamt liebevoll gestaltet und der Spielplan klar strukturiert. Man kann das Spiel auch noch mit einer erweiterten Variante spielen, in der zum Beispiel bestimmte Türen mal auf und mal zu sind, so dass man sich seine Laufwege noch besser überlegen muss.

Insgesamt finde ich, dass das "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" eine gute Wahl ist und nun dadurch kooperative Spiele auch in der Kinderwelt etwas populärer werden könnten.

Mittwoch, 28. August 2013

Rezension: Sherlock Holmes Detective Story Game

Cover-Design

Worum geht's?

Als weltberühmter Detektiv Sherlock Holmes macht sich der Spieler gemeinsam mit seinem Gefährten Watson auf die Suche nach spannenden Fällen inner- und außerhalb Londons. Dabei müssen Orte erkundet, Personen befragt und Hinweise untersucht werden. Natürlich steckt hinter jedem Fall ein Bösewicht, den es zu verhaften gilt. Erst wenn das gelingt, ist ein Fall erfolgreich abgeschlossen und das dynamische Detektiv-Duo kann sich mit dem nächsten Fall befassen.

Dieses Spiel ist nur in Englisch verfügbar.

Wie geht das?

Das Spiel mit dem sperrigen Namen "Sherlock Holmes Detective Story Game" (SHDSG) ist ein textbasiertes Solo-Rollenspiel, das man sich kostenlos aus dem Internet besorgen kann. Man benötigt lediglich die drei "Bücher", die den Spielverlauf erklären und leiten, und zwei sechsseitige Würfel.

Die Bücher als ausgedruckte Version (Regeln seperat)

Bevor ein Spieler loslegen kann, erstellt er sich am Besten ein Charakterblatt, auf dem die Werte, Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenstände von Sherlock Holmes und weiteren Charakteren festgehalten werden.

Zu Beginn eines jeden Falls besucht Holmes einen Ort, der in den meisten Fällen durch Würfeln bestimmt wird. Dort begibt er sich dann auf die Suche nach einem neuen Fall, den er in höchstens 12 Zügen aufklären und erfolgreich zum Abschluss bringen muss. Ein Zug gliedert sich dabei in zwei Teile:

Aktion:
Der Spieler entscheidet, welche Aktion Holmes ausführen soll. Die Aktionen im Einzelnen sind erkunden, untersuchen, Informationen suchen, planen, forschen, Versuch einer Verhaftung, ausruhen und warten. Je nach Fortschritt des aktuellen Falls sind nur einige der Aktionen verfügbar. Ein Würfelwurf mit beiden Würfeln entscheidet über den Ausgang der Aktion.

Begegnung:
Der Spieler würfelt mit beiden Würfeln und erfährt dann, ob man jemand anderem begegnet. Das können Verbündete und Zeugen sein, aber auch der Bösewicht selbst.

Sind erst die Effekte der Aktion wirksam geworden und danach die Auswirkungen der eventuellen Begegnung endet ein Zug.

So würfelt man sich munter durch die Geschichte und liest die Abschnitte, die dem jeweiligen Würfelwurf zugeordnet sind. Meistens führt dies dazu, dass man nochmal würfeln muss, um Hinweise zu erhalten, die entweder den Täter oder aber auch sein Motiv aufdecken.

Hat man irgendwann genug Hinweise und SM-Punkte (Solve Modifier) Punkte gesammelt und kennt Identität und Motiv des Bösewichts, so kann man versuchen den Übeltäter zu verhaften. Auch hier muss wieder gewürfelt werden.

Ist ein Würfelergebnis mal nicht wie erhofft, kann man einen seiner Glückspunkte einsetzen, um den Wurf zu wiederholen. Diese Punkte sind natürlich begrenzt, weswegen man sehr behutsam mit ihnen umgehen sollte.

Hat der Spieler einen Fall erfolgreich beendet, so kann er seine erworbenen SM-Punkte in neue Fähigkeiten oder neues Equipment und Glückspunkte umwandeln, um den nächsten Fall etwas stärker starten zu können.

Fazit:

Für mich ist SHDSG eine ganz neue Erfahrung. Ich war nie ein großer Rollenspiel-Fan und beim Anblick von Charakterblättern habe ich mich gelangweilt weggedreht. Doch dieses Spiel ist anders, was vermutlich auch am Thema liegt. Da man sich seinen Superdetektiv nach und nach heranzüchtet, bildet man eine Art Verbindung zu ihm. Holmes, Watson und generell alle Charaktere im Spiel können nämlich auch sterben. Es mag nur ein fiktive Figur auf einem Blatt Papier sein, aber wenn man seinen Holmes nun durch viele Abenteuer gejagt hat und er dann das Zeitliche segnet, dann ist das bestimmt ziemlich blöd.

Beim Spielen selbst ist man eigentlich nur mit drei Sachen beschäftigt: Lesen, Würfeln, Blättern. Man liest einen Abschnitt, würfelt eine Aktion aus und sucht dann im passenden Buch/Heft nach dem aufgezeigten nächsten Abschnitt. Das mag stupide klingen, ist aber ein schöner Mechanismus, der einem ein vielfältiges Spielvergnügen bereitet. Im Prinzip schafft man sich seine eigenen kleinen Sherlock Holmes-Abenteuer, da jeder Fall in eine andere Richtung gehen kann.

SHDSG ist als Solo-Spiel konzipiert und somit sehr gut geeignet für einen einsamen Nachmittag. Allerdings glaube ich, dass man es auch zu zweit spielen kann. Dann übernimmt einer die Rolle des Erzählers und Spielleiters, der die Orte und Charaktere mit Leben füllt, und der andere Spieler steuert das Geschehen durch die Aktionen. 

Links:

BoardGameGeek
(Download-Links in der "File Section" - kostenlose Anmeldung bei BGG erforderlich)

Dienstag, 13. August 2013

Rezension: Qwirkle

Taschen-Design der Travel-Edition
Worum geht's?

In Qwirkle legen die Spieler Steine mit sechs verschiedenen Symbolen in jeweils sechs verschiedenen Farben an ein stetig wachsendes Raster an, um am Ende die meisten Punkte in der Wertung zu haben.

Diese Rezension befasst sich mit der Travel-Edition des Spiels.

Wie geht das?

Qwirkle besteht aus insgesamt 108 Steinen. Diese Steine werden in der Verpackung, also der "Reisetasche", gut durchgemischt und für alle Spieler gut erreichbar platziert. Stift und Zettel werden noch benötigt und schon kann es losgehen.

Verschiedene Qwirkle-Steine
Am Anfang zieht jeder Spieler sechs Steine, die man für die anderen Spieler verdeckt vor sich platziert, in dem man sie auf eine der schmalen Kanten stellt. Der Spieler, der nun entweder die meisten unterschiedlichen Symbole einer Farbe oder aber ein Symbol in den meisten unterschiedlichen Farben vor sich stehen hat, beginnt und legt diese Reihe in die Tischmitte.

Danach (und auch nach jedem anderen Spielzug) zieht dieser Spieler wieder Steine nach, bis er insgesamt sechs vor sich hat. Ab jetzt dürfen die Spieler in ihrem Zug nur noch an die bereits ausliegenden Steine anlegen.

Beim Anlegen gibt es eigentlich nur wenig zu beachten. In einer Reihe, sei es waagerecht oder senkrecht, dürfen entweder nur Steine der gleichen Farbe oder nur Steine mit dem gleichen Symbol auftauchen. Wichtig ist, dass man nur an eine einzige Reihe anlegen darf. Allerdings kann man ab und an tolle Kombinationen legen, die auch an andere bereits ausliegende Reihen grenzen. Man bekommt direkt nach dem Auslegen seine Punkte gutgeschrieben, und zwar für jeden Stein in der Reihe bzw. den Reihen, an die man angelegt hat einen Punkt. Gleiche Steine dürfen nie doppelt oder gar dreifach in einer Reihe vorkommen, so dass die längsten Reihen immer höchstens sechs Spielsteine umfassen.

Vervollständigt ein Spieler eine solche Reihe, so nennt man dies einen Qwirkle. Ein Qwirkle wird neben den sechs Punkten für die Reihe auch mit weiteren sechs Sonderpunkten für das Erreichen des Qwirkles belohnt. Hat man zudem noch mit diesen Steinen an eine weitere Reihe angelegt, so gibt es noch mehr Punkte.

Beispiel für eine Auslage im Anfangsstadium
Sollte ein Spieler mal nichts auslegen können oder wollen, so darf er auf das Auslegen verzichten und eine beliebige Anzahl seiner vor sich stehenden Steine austauschen.

Wenn alle Steine aus der Tasche gezogen sind, geht das Spiel noch so lange weiter, bis ein Spieler seinen letzten Stein abgelegt hat. Dafür bekommt dieser noch einmal sechs Bonuspunkte, mit denen das Spiel beendet wird.

Der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt.

Fazit:

Qwirkle besticht durch sein herrlich unkompliziertes Spielprinzip. Steine nach Farben und/oder Symbolen anlegen kann wirklich jedes Kind, so dass es ein Spiel für die ganze Familie ist. Doch trotz des einfachen Lege-Prinzips steht man sehr oft vor taktischen Entscheidungen.

Was mich persönlich bisher immer ein wenig an Qwirkle gestört hat, ist die "Größe" des Spiels. Im Originalspiel hat man ab und zu mit Platzmangel auf Tischen zu kämpfen, da die Steine so groß sind. Hinzu kommt noch, dass das anfängliche Mischen der Steine im Sack nicht immer gut funktioniert.

Durch die Travel-Edition wird dieses Problem behoben. Die 108 Steine haben nun eine Kantenlänge von 2cm und passen mit jeder Menge Luft zusammen in die Tragetasche, die auch gleichzeitig als Misch- und Nachziehbeutel dient. Außerdem ist in der Tasche noch genug Platz für einen eigenen kleinen Notizblock inklusive Stift. Damit hat man also wirklich immer alles dabei, was man für eine schöne Runde Qwirkle benötigt.

Links:

Verlag - Amazon - BoardGameGeek

Freitag, 9. August 2013

Rezension: Qwixx

Schachtel-Design
Worum geht's?

Die Spieler versuchen durch das Würfeln von sechs Würfeln verschiedenfarbige Zahlenreihen mit Kreuzen zu füllen.

Wie geht das?

Der Punkteblock
Jeder Spieler bekommt ein Blatt des Punkteblocks, einen Stift und schon kann es losgehen. Der Startspieler würfelt die sechs Würfel gleichzeitig und verkündet laut die Summe der beiden weißen Würfel.

Das Wurfmaterial
Nun darf jeder Spieler diese Zahl in einer seiner vier Farbreihen ankreuzen. Welche Farbe das ist spielt hier keine Rolle, es muss sich lediglich um einen "legalen" Spielzug handeln - doch dazu später mehr. Im Anschluss daran hat nun der aktive Spieler die Möglichkeit, einen der farbigen Würfel mit einem der weißen Würfel zu kombinieren und die sich daraus ergebende Summe in der Farbreihe, die der Farbe des kombinierten Würfels entspricht, ebenfalls anzukreuzen. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe.

Der Clou an der Geschichte ist, dass man die vier Farbreihen immer nur von links nach rechts abhandeln darf. Ist mein erstes Kreuz in der roten Reihe auf der 5, so darf ich von nun an nur noch die Zahlen rechts davon ankreuzen. Alle Zahlen, die auf der linken Seite der letzten Zahl stehen, die angekreuzt wurde, sind nicht mehr für das Spiel relevant. Bei den Farben rot und gelb stehen die Zahlen von 2-12, also in aufsteigender Reihenfolge, bei grün und blau sind sie andersherum aufgestellt, also absteigend.

Die Zahlen auf der linken Seite der Kreuze sind raus
Hat ein Spieler mindestens 5 Kreuze in einer Reihe und er hat die Möglichkeit, die letzte Zahl (also die ganz rechts) anzukreuzen, so kann er das Schloss daneben ebenfalls ankreuzen und diese Farbreihe für alle anderen Spieler abschließen. Das bedeutet, dass der Würfel dieser Farbe aus dem Spiel genommen wird und man keine Felder dieser Farbe mehr ankreuzen darf.

Sollte der aktive Spieler keine der beiden Kombinationen für sich nutzen (können), so muss er einen Fehlwurf notieren. Jeder Fehlwurf bringt am Ende des Spiels 5 Minuspunkte in der Schlusswertung.

Das Spiel endet sofort, sobald ein Spieler vier Fehlwürfe bei sich verzeichnet hat oder zwei der vier Farbreihen abgeschlossen sind - egal, von welchem Spieler. Dann werden die Kreuze für jede Reihe einzeln gezählt und die Punkte dementsprechend unten auf dem Block in die farbigen Felder geschrieben. Die Gesamtpunktzahl ergibt sich aus der Summe der vier farbigen Felder, abzüglich der Minuspunkte für die Fehlwürfe. Der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt.

Beispiel für eine Schlusswertung
Fazit:

Die Beschreibung zu Qwixx ganz oben dürfte wohl die mit Abstand kürzeste sein, die es hier auf dem Ablagestapel gibt. Viel mehr kann man aber auch gar nicht zu dem Spiel sagen, denn es ist einfach ein auf das Wesentliche beschränkte Würfelspiel, quasi ein modernes Kniffel. Anders als bei diesem Würfelklassiker sind die Spieler allerdings immer am Spielgeschehen beteiligt, da man auch die Würfe des Mitspielers bei sich ankreuzen kann. Qwixx ist superschnell erlernt und eine Runde endet in ca 10-15 Minuten, so dass der Wiederspielwert enorm hoch ist. In seiner handlichen Verpackung, die man eigentlich eher für Kartenspiele benutzt, ist es perfekt für den Transport geeignet und kann beinahe überall gespielt werden.

Übrigens war Qwixx auf der Nominierungsliste zum Spiel des Jahres 2013 - Und das will schon was heißen, für so ein kleines, einfaches Spiel!

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Dienstag, 30. Juli 2013

Rezension: GOSU

Schachtel-Design

Worum geht's?

Die Goblins sind los! In fünf verschiedenen Clans haben sie sich zusammengerottet und schicken nun ihre stärksten Mitstreiter ins Gefecht, die große Keilerei. Nur wer stets den Überblick über seine Truppe und auch die der Gegner hat, wird die Schlacht für sich entscheiden können.

Wie geht das?

Bei GOSU - übrigens die Abkürzung für Goblin Supremacy - handelt es sich um ein strategisches und taktisches Kartenspiel, bei dem man sich gerne mal den Kopf zerbrechen kann. Doch eins nach dem anderen.

GOSU besteht eigentlich nur aus 100 Karten. 20 davon gehören jeweils zu einem Goblin-Clan und sind designtechnisch abgeglichen. Das Design der Karten und vor allem die Illustrationen der einzelnen Goblins sind ausgezeichnet und verleihen jedem einzelnen Clan einen eigenen Charme und eine eigene Note.

Beispielkarten der einzelnen Clans

Die 100 Karten werden zu einem großen Kartenstapel zusammengemischt und jeder der 2-4 Spieler erhält 7 Handkarten und 2 Aktivierungsmarker einer Farbe. Außerdem erhält ein Spieler die sogenannte Vorteilsmarke.

Aktivierungsmarker

Jeder Spieler hat seinen eigenen Spielbereich vor sich, der aus einem imaginären Raster von 3 Reihen mit 5 Spalten besteht. Insgesamt kann man also nur 15 Karten vor sich ausliegen haben. Karten spielt man relativ simplen Regeln aus.

In die unterste Reihe kommen nur Goblins der Stufe 1, in die zweite Reihe die Goblins der Stufe 2 und ganz nach oben dürfen die Stufe 3-Goblins. Allerdings darf man die Karten nicht einfach so ausspielen. Der erste Goblin eines jeden Spielers muss ein Stufe 1-Goblin sein. Neu gespielte Karten werden immer auf den nächsten freien Platz rechts von den bisherigen Karten der jeweiligen Stufe gefüllt, so dass also die fünfte gespielte Karte einer Reihe immer ganz rechts liegt. Die erste Karte, die ein Spieler auf das Feld bringt, ist zudem auch "kostenlos", bei weiteren Karten können Kosten entstehen.

Hat man nun beispielsweise einen grünen Goblin (Alphagoblin) als erstes ausgespielt und man spielt in seinem nächsten Zug einen weiteren grünen Goblin in der Reihe aus, so kostet dies nichts. Möchte man nun jedoch einen Goblin einer anderen Fraktion ins Spiel bringen, so muss man 2 Karten aus seiner Hand ablegen. Weitere Karten des gleichen Clans sind dann auch kostenlos, also muss man immer nur für die erste Karte eines neuen Clans Kosten bezahlen.

Für die mittlere und obere Reihe gilt, dass man dort nur Goblins der Clans ausspielen darf, die schon in der untersten Reihe vertreten sind. Außerdem darf man nie mehr Goblins in einer Reihe haben als die Reihe darunter aufweist. Hat man zum Beispiel zwei Goblins in der untersten Reihe auf dem Feld, darf man auch nur zwei Stufe 2-Goblins ausliegen haben und dementsprechen auch nur zwei Goblins der dritten Stufe.

Reihum spielt nun jeder Spieler einen Goblin und führt den auf den Karten beschriebenen Effekt aus. Das geht vom Zerstören von Karten über das Auffüllen der Kartenhand bis hin zum Verbannen. Wird eine Karte verbannt, dreht man sie ganz einfach auf die Rückseite.

Einige Karte haben einen Effekt, den man erst aktivieren muss. Da kommen die Aktivierungsmarker ins Spiel, von denen jeder Spieler zwei Stück hat. Möchte man in seinem Zug keinen Goblin ausspielen, so kann man auch einen der Marker auf eine Karte seiner Armee legen und dann den dazugehörigen Effekt ausführen.

Man kann die Marker aber auch einsetzen, um an neue Karten zu kommen. Entweder man gibt einen Marker für eine neue Karte ab oder man trennt sich gleich von beiden Markern für drei neue Handkarten.

Sollte man übrigens eine ganze Reihe mit Goblins belegt haben, so kann man trotzdem noch neue Kämpfer aufs Feld schicken. Dieser Vorgang nennt sich Mutation. Viele der Karten haben "Mutationskosten" augedruckt. Möchte man einen Goblien mutieren, so sucht man sich zunächst den neuen Kämpfer aus der Hand aus, der die alte Karte ersetzen soll. Dann bezahlt man die Mutationskosten wieder in Form von eigenen Handkarten und ersetzt dann die alte Karte mit der neuen.

Kann oder will ein Spieler keinen Zug mehr durchführen, dann passt er für diesen Durchgang. Die anderen Spieler haben nun noch 10 Züge, um ihren Durchgang abzuschließen. Am Ende eines Durchgangs werden die Armeestärken verglichen - man nennt diesen Teil auch die "Große Keilerei". Dabei zählt jeder Goblin der Stufe 1 zwei Punkte, jeder Goblin der Stufe 3 drei Punkte und jeder Goblin der Stufe 3 satte fünf Punkte. Die höchste zu erreichende Armeestärke ist also 50 Punkte. Sollten zwei oder mehr Spieler einen Gleichstand erreicht haben, so gewinnt der Spieler mit der Vorteilsmarke diesen Durchgang und nimmt sich einen Siegpunktmarker.

Danach beginnt ein neuer Durchgang. Hierbei ist zu beachten, dass man seine Kartenhand nicht wieder auffüllt! Ein Spieler bekommt zwar seine Aktivierungsmarker zurück, aber mit den Karten muss man das ganze Spiel über gut taktieren. Die weiteren Durchgänge verlaufen genau so wie der erste auch.

Gewonnen hat, wer als erstes drei Siegpunkte erreichen konnte.

Manche Partien hängen sehr vom Kartenglück bei der Starthand ab. Dem kann man entgegenwirken, indem man sich an die offiziellen Turnierregeln hält, denn dort beginnt ein Spiel mit einem sogenannten Draft. Jeder Spieler zieht wie gewohnt erst einmal 7 Handkarten. Aus diesen Karten sucht man sich zwei Karten aus, die man behalten möchte und dann werden die restlichen Karten an den nächsten Spieler weitergegeben. Aus den fünf Karten, die man nun selbst wieder erhält, sucht man sich eine Karte aus, die man behält. Das Verfahren geht weiter (ab jetzt immer mit einer Karte), bis jeder Spieler 7 Handkarten ausgewählt hat. So hat man mehr Kontrolle über die eigenen Strategie und über die Auswahl an Clans in den eigenen Reihen.

Fazit:

GOSU ist ein wirklich tolles Kartenspiel, dass mit jeder Partie anders ist und ein enorm großes strategisches Entfaltungspotenzial hat. Jeder der fünf Clans bringt eine eigene Spielweise mit sich, die in Verbindung mit den anderen Clans zu grandiosen Combos führen kann. Abgesehen davon sind die Karten auch einfach sehr toll gestaltet! Die Tatsache, dass man nach einer großen Keilerei keine Handkarten dazubekommt, lässt so manchen Spieler in die berühmte analytische Starre verfallen, da man genau überlegen muss, wie und in welcher Reihenfolge man seine Karten nutzt. Von daher sollte man das Spiel auf keinen Fall mit ungeduldigen Spielern spielen, die nur ein Spiel für zwischendurch suchen. Wer jedoch auf Kopfnüsse steht und Spaß an schwierigen Entscheidungen hat, der wird bei GOSU auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.

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